1. Plenarversammlung des Jahres 2023 im Tessin

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Garten der Casa Santa Birgitta in Lugano | Alle Bilder © Christoph Knoch

Die erste Plenarversammlung der AGCK Schweiz im Jahr 2023 fand am 23. und 24. Juni in Pregassona statt. Eingeladen hatten die syrisch-orthodoxe Kirche und die katholische Pfarrei von Pregassona, die das «Centro aramaico» beherbergt, wo sich die rund 450 syrisch-orthodoxen Familien im Kanton Tessin treffen. Sie sind verbunden durch das Aramäische, die Sprache Jesu, die dank der Liturgie und der Weitergabe in den Familien lebendig bleibt. Ihre verschiedenen Nationalitäten treten ganz in den Hintergrund.

Der Freitagnachmittag war den statutarischen Geschäften gewidmet, die jeder Verein – wie die AGCK – zu behandeln hat.

Die Delegierten der Mitglieder haben
–  den Jahresabschluss für das Jahr 2022 und das Budget für das Jahr 2024 verabschiedet;
–  die rumänisch-orthodoxe Kirche, die seit 2011 Mitglied der AGCK Schweiz war, ausgeschlossen, da der Kontakt seit mehreren Jahren völlig abgebrochen ist. Die Kirche ist weiterhin in einigen kantonalen ökumenischen Gremien vertreten;

–  Informationen über laufende Projekte ausgetauscht:

  • Für den 1. Oecumenica-Preis der AGCK Schweiz wurden zehn Projekte eingereicht, die eine grosse geographische Diversität aufweisen; die ökumenische Jury wird am 18. August 2023 zusammentreten.
    Der Preis wird im Rahmen der zweiten Plenarversammlung am 22. November 2023 in Zug verliehen.
  • Der Impuls der Kirchen zum Menschenrechtstag am 10. Dezember (2023) wird dieses Jahr von der Neuapostolischen Kirche vorbereitet. Er wird in der zweiten Hälfte des Monats Oktober veröffentlicht.
  • Das Organisationskomitee des Christlichen Forums in der Deutschschweiz hat am 24. Januar seine Arbeit aufgenommen. Das Forum wird vom 27. bis 30. Oktober 2024 in Bettingen/BS stattfinden, nach dem Vorbild des Global Christian Forum und des Forum romand de Leysin im Oktober 2021. Die Organisatoren erwarten 150 Teilnehmende.
  • Alle vier Jahre lädt die AGCK nach den eidgenössischen Wahlen ein zu einem Gottesdienst zur Eröffnung der Legislatur der eidgenössischen Räte. In diesem Jahr wird er am 4. Dezember stattfinden. Die Predigt wird von der methodistischen Pfarrerin Brigitte Moser gehalten, die ihre Kirche in den Gremien der AGCK vertritt.
  • Im Oktober 2022 erhielt die AGCK einen Antrag auf Mitgliedschaft von der Äthiopisch-orthodoxen Kirche, nachdem deren Bischof während der ÖRK-Vollversammlung im September 2022 den Stand der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz in Karlsruhe besucht hatte. Es fand ein erster Austausch statt, und wir erwarten nun einen Besuch des Bischofs in der Schweiz, um den Dialog fortzusetzen.

Die Versammlung wurde mit einer von der CLCCT («Tessiner AGCK») organisierten Feier und einem köstlichen Buffet fortgesetzt. Der Samstagmorgen war dem Austausch in Arbeitsgruppen und im Plenum gewidmet. Pfarrer Antoine Reymond eröffnete den Tag mit einem schönen Text des Waadtländer Schriftstellers Gustave Roud, der sich selbst als durchfluteten Menschen bezeichnete. Pfarrer Christoph Knoch erinnerte in seiner Einleitung an das «Dialogische Prinzip» von Martin Buber («Ich und Du», 1923) und zitierte Etty Hillesum: «Der Frieden kann erst zu einem wirklichen Frieden werden irgendwann später, wenn zuerst jedes Individuum mit sich selbst Frieden schließt und den Hass gegen die Mitmenschen, welcher Rasse oder welchen Volkes auch immer, in sich ausrottet, besiegt und in etwas verwandelt, das kein Hass mehr ist, vielleicht auf lange Sicht sogar in Liebe, oder ist das etwa zu viel verlangt?»

Gustave Roud (Webseite auf Franz.)
Text von Gustav Roud (pdf)

Statutarischer Teil
Vor dem Gottesdienst
Der Gottesdienst wird von Pfarrer Daniele Campoli, CLCCT, geleitet
Gino Driussi stellt die kirchliche Landschaft des Tessins vor
Austausch zu zweit. Links: Matthias Pfützner und Christian Vogel. Rechts: Christiane Schubert und Heinz Fäh
Grosser Dank vom Präsidenten an Padre Unal, unseren Gastgeber.