Treffen der Bewegungen und Kommunitäten: «Für eine Kultur der Hoffnung»

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«Aufbruch nach innen und nach unten»: Mit diesem roten Faden trafen sich am 25. März 90 Personen aus verschiedenen christlichen Bewegungen und Gemeinschaften im Dialoghotel Eckstein in Baar. Der ökumenische Tag begann mit den Vortrag «Realität anerkennen, trauern können und hoffen wagen: drei dringende prophetische Aufgaben»  – das war der Titel des Haupt-Referates an der diesjährigen ökumenischen Tagung von Miteinander unterwegs.

«Es braucht diese drei Dinge, damit wir bestehen können: Wirklichkeitssinn, um nicht völlig verunsichert zu werden; Trauerarbeit, wo man sonst verdrängt, und nicht wahrhaben will, dass Gott und die Welt nicht unseren Erwartungen entsprechen; und Hoffnung, wo Hoffnungslosigkeit sich breit macht, weil ‘die guten alten Zeiten’ vorbei sind», erklärte Referent Alexander Bischoff, Mitglied und Mitgründer der Kommunität Don Camillo in Montmirail NE.

Weitere Aufbruchs- und Hoffnungsgeschichten, u.a. die Entstehungsgeschichte des Familien-Stadtklosters in Bern, bestärkten die Anwesenden: «Das Miteinander war stark spürbar. Durch den tiefen Austausch wurden wir Geschwister in Gott – aus ganz unterschiedlichen Bewegungen und Gemeinschaften», sagte eine Teilnehmerin. «Dieser Tag hat mich in der Hoffnung bestärkt, dass der Glaube eine Zukunft hat – durch das Miteinander – wie sonst!»

Es folgte ein Mittagessen, das als Agapemahl gestaltet war: in Tischgemeinschaften, in denen bewusst die Angehörigen der verschiedenen Gemeinschaften gemischt ins Gespräch kamen. «Es war offensichtlich, dass wir in unseren verschiedenen Gemeinschaften von vielem Abschied nehmen müssen, aber auch Neues versuchen», sagt Brigitta Filliger. «Dieser Austausch war aber nicht traurig, sondern erfüllt von Realismus und Hoffnung.»

Die kreativen Workshops am Nachmittag boten die Chance, Hoffnung und Aufbruch in Tanz, Gedicht, Gesang, Bibliolog und auch in Gesprächen über das Referat zu vertiefen. Der Bericht (Link) vom internationalen Treffen mit 45 christlichen Bewegungen und Gemeinschaften in Porto vom 11.-13. November 2022 öffnete den Blick auf das europäische Miteinander, dessen alte-neue Mission «Brücken bauen» ist: dank der Charismen, die diese verschiedenen Bewegungen beseelen. Begeistert stellte die 19jährige Miriam aus Timisoara, Rumänien, das ökumenische Jugendfest vor, das vom 1.-7. Mai unter dem Motto «Gemeinsam im Licht Christi gehen» in Timisoara stattfinden wird. Im November dann wird diese Stadt ihre Tore für das internationale Trägerkreistreffen von Miteinander für Europa öffnen.

Zum Abschluss feierten alle eine einfache, vom Lobpreis erfüllte Liturgie, in der die Teilnehmenden das Bündnis der gegenseitigen Liebe, Grundlage ihres Miteinanders, erneuerten.

Eine Kostprobe aus dem Workshop «Elfchen/dichten»:
Realität
kann erdrücken
beschreibt das Leben
ich möchte sie anschauen
Mut

Autorin: Miteinander unterwegs