1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Im Jahr 2025 erinnert die Gemeinschaft der Christinnen und Christen weltweit an das erste Ökumenische Konzil im Jahre 325 in Nizäa.

Kirche in Iznik, der heutigen Nizäa (Türkei)

Nizäa-Ikone 2025, zeitgenössisch gemalt von Anastasios Voutsinas und Eleni Voutsina, Thessaloniki 2024
© Griechisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Christi Himmelfahrt zu Berlin

Auf Einladung der AGCK Schweiz:

Die Kirchen feiern

Seit 1700 Jahren verbindet das Glaubensbekenntnis von Nizäa Christinnen und Christen aller Konfessionen.

Am 1. Juni 2025 um 17 Uhr findet eine ökumenische Vesper im Berner Münster statt. Alle sind eingeladen!

Das gemeinsame Bekenntnis steht im Mittelpunkt der ökumenischen Vesper – eine Feier der Freude und Verbundenheit im Glauben. Nach der Feier  findet ein Apéro in der christkatholischen Kirche St. Peter & Paul, Rathausgasse 2, statt.

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Historischer Rückblick

Im Jahr 325 ereignete sich in Nizäa – Iznik in der heutigen Türkei – ein ausserordentliches Treffen.
Etwa 300 Bischöfe aus allen Provinzen des Römischen Reiches («der ganzen bewohnten Erde», also der Oikoumene) berieten zwei Monaten lang über die Grundlagen des christlichen Glaubens. Noch heute bilden die Beschlüsse dieses Konzils die Ankerpunkte christlicher Theologie – und zwar über die Konfessionsgrenzen hinweg. Das Konzil von Nizäa war in der Breite der Teilnehmenden und in seiner Bedeutung für die gesamte Kirche auch damals schon absolut einmalig. Kaiser Konstantin hatte das Konzil einberufen, um den religiösen Frieden in seinem Reich sicherzustellen. Dieser war bedroht, aber nicht durch externe Einflüsse, sondern durch theologische Uneinigkeiten. Dieses Konzil ist ein wesentliches Ereignis in der Kirchengeschichte, sowohl wegen seinen theologischen Inhalten als auch wegen seiner Rolle für ein konziliares Verständnis von Kirchesein.

Der christliche Glaube
Dass wir heute den einen Gott in drei Personen – als Vater, Sohn und Heiliger Geist – ehren, hat entscheidend mit den Beschlüssen des damaligen Konzils zu tun. Das Bekenntnis von Nizäa wurdeim Jahr 381 durch das Konzil von Konstantinopel ergänzt. Dieses (nizäno-konstantinopolitanische) Glaubensbekenntnis wird bis heute gemeinsames Erbe und als Ausdruck des gemeinsamen Glaubens in den meisten Kirchen gebetet.

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Das Osterdatum
Das Konzil von Nizäa stellte die Regel für die Berechnung des Osterdatum. Aufgrund unterschiedlicher Berechnungen fällt Ostern in der Regel nicht in allen Kirchen am gleichen Datum. Es trifft sich, dass im Jubiläumsjahr von Nizäa das Osterfest zeitgleich in der Ost- und in der Westkirche gefeiert wird: am 20. April 2025.

Häufig gestellte Fragen zum Osterdatum | Webseite ÖRK
Interview von Jerry Pillay zum gemeinsamen Datum für die Osterfest

Das Verhältnis Kirche – Staat
Das Konzil von Nizäa wurde vom Kaiser Konstantin angeordnet, einberufen und (mindestens teilweise) geleitet. Die Beschlüsse wurden zu Reichsgesetzen.

Im vierten Jahrhundert änderte sich die Stellung des Christentums im Römischen Reich. Es wurde von einer nicht anerkannten Religion, die zeitweise stark verfolgt wurde, durch Erlasse ab 311 zunehmend toleriert und anerkannt und ab 380 schliesslich zur Staatsreligion im Römischen Reich.  Der enge Schulterschluss zwischen Staat und Kirche sollte die weitere Kirchengeschichte über Jahrhunderte in vielfacher Weise prägen.

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