KEK-Friedenskonferenz: Aus der Vergangenheit lernen, sich die Zukunft vorstellen

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Auf der Friedenskonferenz der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) versammelten sich vom 10. bis 12. September in Paris über sechzig Vertreterinnen und Vertreter der KEK-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen aus ganz Europa. Die Konferenz stand im Zeichen des diesjährigen 60. Jubiläums der KEK und hebt ihre Rolle für den Frieden und die Versöhnung hervor.

Die Konferenz stellte das Erbe der Pariser Friedenskonferenz von 1919 in den Mittelpunkt und strebte nach neuen und kreativen Wegen der Friedenskonsolidierung. Auf der Pariser Friedenskonferenz von 1919 begegneten sich die Alliierten nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und bestimmten die Bedingungen für den Frieden. Daraus ergaben sich Impulse für eine Reihe von Dialogen und Begegnungen auf der KEK-Friedenskonferenz.

In seiner Eröffnungsrede sagte Dr. Johnston McMaster der Irish School of Ecumenics des Trinity College in Dublin: „Es gibt weder Frieden noch Versöhnung, wenn der sozioökonomische Strang nicht aufgegriffen und umgesetzt wird.“

„Wenn wir uns literarisch und historisch mit der kontextbezogenen Lektüre des klassischen Textes von Paulus an die Korinther zur Versöhnung auseinandersetzen, werden wir die zentrale sozioökonomische Vision und den Strang erkennen“, fügte McMaster hinzu. „Es könnte sein, dass die sozioökonomische Gerechtigkeit 1919 in Paris ein fehlendes Teilchen für den Frieden war.“

In seiner Eröffnungsbotschaft erinnerte KEK-Präsident Pastor Christian Krieger die Teilnehmenden daran, dass die Konferenz Europäischer Kirchen 1959 in der Folge des Zweiten Weltkriegs aus einem zerbrochenen und gespaltenen Europa heraus entstand.

„Zu dieser Zeit gab es einen großen Bedarf, politische Klüfte zu überwinden und für Heilung und Frieden zu arbeiten. Diese ursprüngliche Aufgabe ist heute immer noch unser Antrieb, während wir uns weiterhin für ein menschliches, soziales und nachhaltiges Europa des Friedens stark machen“, sagte er.