Die Neuapostolische Kirche ordiniert zukünftig auch Frauen
Die Neuapostolische Kirche (NAK) öffnet ihr geistliches Amt für Frauen: Ab Jahresbeginn 2023 können sie in alle Amtsstufen ordiniert und auch mit Führungsaufgaben auf allen Ebenen betraut werden. Das hat der internationale Kirchenleiter, Stammapostel Jean-Luc Schneider, am Dienstag, 20. September 2022, im Rahmen eines «virtuellen Gemeindeabends» bekanntgegeben, als er sich per Videoansprache an die gut neun Millionen Kirchenmitglieder in aller Welt wandte.
Es seien aber nicht gesellschaftliche Debatten oder staatliche Verfassungen, die diese Frage aufgeworfen hätten. Vielmehr sei die Frage der Frauenordination einer von vielen Aspekten bei der Entfaltung der neuapostolischen Glaubenslehre. Neben ihrem Verständnis von Kirche und Sakrament hat die NAK zuletzt ihr Amtsverständnis ausformuliert. Das mündete 2019 in einer Struktur- und Hierarchie-Reform.
Bislang hatte die NAK nur Männer in die Ämter Diakon, Priester oder Apostel berufen. Diese Praxis sei in der rund 160-jährigen Geschichte der Kirche bislang nicht umfassend lehrmässig begründet worden, erläuterte der Kirchenleiter in der Ansprache. «Es stellt sich daher die Frage, ob diese traditionelle Beschränkung haltbar ist. Vor Gott, dem Schöpfer, sind Mann und Frau gleichberechtigt. Es gibt keine zwingenden Gründe, Unterschiede zu machen, nicht bei Jesus Christus, nicht in der Apostellehre, nicht in der neuapostolischen Tradition. Das Apostolat – die Apostel in der Einheit mit dem Stammapostel – entscheidet, dass Frauen aufgrund der Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit der Geschlechter mit Amtsvollmacht betraut werden können.»
Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird.»
Mitteilung der NAK
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