Die Europäische Vorversammlung der KEK im Gedanken mit der Ukraine
Die gemeinsam mit dem Polnischen Ökumenischen Rat organisierte Europäische Regionale Vorversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) fand vom 25. bis 26. Februar online statt und stand unter dem Thema Christi Liebe bewegt die Welt zu Versöhnung und Einheit. Im Kontext säkularer und pluralistischer europäischer Gesellschaften kamen über 150 Teilnehmende der Europäischen Regionalen Vorversammlung der KEK zusammen und bereiteten sich auf ihr aktives Engagement bei der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe. Die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen findet ab 31. August 2022 in Karlsruhe statt.
Der Einmarsch in die Ukraine am Vortagbrachte die Agenda der Versammlung durcheinander.
«Der Krieg ist wahrscheinlich so weit von der Liebe Christi entfernt, wie man nur sein kann»
Dr. Pavlo Smytsnyuk
Dr. Pavlo Smytsnyuk, Direktor des Instituts für Ökumenische Studien an der Ukrainischen Katholischen Universität von Lviv (Ukraine), fügte in seiner Ansprache auf der Veranstaltung bei: «Der Krieg zeigt jedoch auf sehr radikale Weise den Kontext, in dem Einheit und Versöhnung stattfinden. Ich hoffe, dass die Kirchen in Europa, die geistlich mit den ukrainischen orthodoxen, protestantischen und katholischen Schwestern und Brüdern vereint sind, das Mitgefühl und die aktive Solidarität als Körper, von dem ein Mitglied leidet, spüren und die Ukraine nicht allein leiden lassen. Dazu kann es gehören, Kirchen, Regierungen und Unternehmen zu erreichen und sie zu bitten, Druck auf Russland auszuüben, damit es den Krieg beendet und die Ukraine unterstützt.»
Der Generalsekretär der KEK, Dr. Jørgen Skov Sørensen, bezeichnete die Vorversammlung als eine wertvolle Gelegenheit für die Mitglieder der KEK, als eindeutig europäische Kirchen zusammenzukommen, sich mit europäischen Herausforderungen auseinanderzusetzen, nach europäischen Lösungen zu suchen und sich auf ein vielfältiges globales ökumenisches Ereignis zuzubewegen: die ÖRK-Vollversammlung.
Die Vorversammlung regte zu eingehenden Überlegungen darüber an, wie die Kirchen in den zunehmend säkularen und pluralistischen europäischen Gesellschaften weiterhin versöhnende Gemeinschaften sein können. Die Teilnehmenden diskutierten über den Aufruf Christi zur Nachfolge, zur verwandelnden Liebe, zur integrativen Gemeinschaft und zur immerwährenden Hoffnung. Das Thema Versöhnung wurde im Kontext des Brexit und der Arbeit der Kirchen in Nordirland und der Republik Irland, der christlich-muslimischen Beziehungen in Zypern, der interkommunikativen Arbeit der lutherischen Kirche in Polen sowie der Sámi und der Kirche von Norwegen behandelt.
Ein ausführlicher Bericht über die Europäische Vorversammlung wird zu gegebener Zeit verfügbar sein.