Bischof Harald Rein legt seinen Hirtenstab nieder

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Bischof Harald Rein legt seinen Hirtenstab nieder | Alle Bilder © Christoph Knoch

Bischof PD Dr. Harald Rein, Geistliches Oberhaupt der Christkatholischen Kirche der Schweiz, hat altershalber seinen Rücktritt auf den 30. November 2023 erklärt. Am 29. Oktober fand der Verabschiedungsgottesdienst in der vollen Kirche Peter und Paul in Bern statt. Am Ende der feierlichen Zeremonie hat Bischof Harald Rein seinen Hirtenstab auf den Hochaltar der Kirche niedergelegt. Dort bleibt er, bis der Nachfolger oder die Nachfolgerin nach Wahl, Bischofsweihe und Inthronisation davon Besitz ergreifen kann.

Die Verfassung der Christkatholischen Kirche sieht eine 6- bis 12-monatige Sedisvakanz unter einem vom Synodalrat ernannten Bistumsverweser vor, Pfarrer Daniel Konrad, der unter Harald Rein «bischöflicher Vikar» war. Das komplexe und das ganze Kirchenvolk miteinbeziehende Wahlverfahren beginnt erst mit dem Eintreten der Vakanz und findet seinen Abschluss mit der Wahl durch die Nationalsynode am 24. Mai 2024 in Aarau. Die Nationalsynode umfasst 120 Mitglieder, davon 1/3 Geistliche und 2/3 Laien.

Im Christkatholischen Bistum legte Bischof Harald Rein während seines Episkopats den Schwerpunkt auf einen guten Kontakt mit allen Mitgliedern, die Fertigstellung und Herausgabe liturgischer Bücher in allen drei Landessprachen und auf neue Organisations- und Ausbildungsformen. Denn trotz der grösseren Mitgliederbindung im Kontext einer Kleinkirche, ist auch die Christkatholische Kirche wegen der fortschreitenden Säkularisierung.

Während seiner 14jährigen Amtszeit war er auch zwei Jahre Präsident der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz und fünf Jahre Vorsitzender des Schweizer Rates der Religionen. Während der Corona-Pandemie gelang es ihm, den Bundesrat davon zu überzeugen, dass Gottesdienste und religiöse Zeremonien wegen der Religionsfreiheit und der Menschenrechte ein höheres Rechtsgut darstellen als kulturelle Veranstaltungen. Daher waren die Schweizer Kirchen und Religionen während der Corona Pandemie europaweit am wenigsten in ihrer Tätigkeit eingeschränkt.

International war Bischof Rein in der Altkatholischen Internationalen Bischofskonferenz vom Ressort her zuerst für die Beziehungen zu den Orthodoxen Kirchen zuständig und nachher für die Beziehungen zu den anglikanischen Kirchen. Die Kirche von England ernannte ihn ehrenhalber zum «Honorary Assistant Bishop»; ebenso die bischöfliche Episkopalkirche der USA.

Quelle: Pressemitteilung CKK, Bearbeitung AGCK.CH