Weltkirchengemeinschaften: «Der Frieden muss siegen!»

International

Die Weltkirchengemeinschaft beurteilt den russischen Eingriff auf die Ukraine aufs Schärfste. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) verurteilt jeglichen Einsatz von tödlicher Waffengewalt zur Beilegung von Konflikten, die durch Gespräche gelöst werden könnten. Die Krise ist dringend und erfordert die Aufmerksamkeit und Solidarität der weltweiten christlichen Gemeinschaft. Der ÖRK fordert ein sofortiges Ende der derzeitigen bewaffneten Auseinandersetzung, und den Schutz aller Menschenleben und Gemeinschaften, die von dieser Gewalt bedroht sind. Die Kirchen bitten alle Menschen guten Willens auf der ganzen Welt für Frieden für die Menschen in der Ukraine und der Region zu beten.

Stimme aus der Ukraine
In einer Ansprache an die Gläubigen und an die Bevölkerung der Ukraine vom 24. Februar sprach Seine Seligkeit Metropolit Onufry von Kiew und der ganzen Ukraine (Moskauer Patriarchat) offen über die gegenwärtige Lage: «Es ist etwas Schreckliches passiert», sagte er. «Höchst bedauerlicherweise hat Russland Kriegsoperationen gegen die Ukraine eingeleitet. Zu diesem verhängnisvollen Zeitpunkt bitte ich Sie dringend, nicht in Panik zu geraten, mutig zu sein und für Ihr Heimatland und für Ihre Nächsten Liebe zu zeigen.» Metropolit Onufry richtete sich direkt an den russischen Präsidenten und forderte ein sofortiges Ende des «Bruderkries». «Der Krieg zwischen diesen Völkern ist eine Wiederholung der Sünde Kains, der seinen eigenen Bruder aus Eifersucht tötete», sagte er.  Der Metropolit appelliert an den gesunden Menschenverstand aller Beteiligten, der uns lehrt, unsere irdischen Probleme in gegenseitigem Dialog und Verständnis zu lösen.

«Ein solcher Krieg ist nicht zu rechtfertigen, weder vor Gott noch vor den Menschen».

Die Konferenz europäischer Kirchen (KEK), der Lutherische Weltbund (LWB), die Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WGRK) und Weltrat methodistischer Kirchen (WMC) rufen zum Gebet für Frieden für alle Menschen in der Region.

«Dies ist eine Zeit für die Kirchen in Europa und weltweit, ein starkes Bündnis der Solidarität mit den Menschen zu bilden, die die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine fürchten. Es ist an der Zeit, sich im Gebet für die Menschen zu versammeln, die die Macht haben, Entscheidungen zu treffen, die Leben retten und Frieden möglich machen.», sagte KEK- Dr. Jørgen Skov Sørensen. Generalsekretär der KEK

«Jesus ruft uns auf, Boten der Hoffnung zu sein, die sich für den Frieden einsetzen. Als Kirchen rufen wir daher zu einer sofortigen Deeskalation des Konflikts auf, damit das Leben, die Menschenrechte und die Würde der Menschen in der Ukraine geschützt werden,» sagte die Generalsekretärin des LWB, Pfarrerin Anne Burghardt.

«Trotz der Ereignisse in der Ukraine glaube ich immer noch, dass die internationale Gemeinschaft etwas bewirken kann, wenn wir uns gemeinsam für den Frieden in der Region einsetzen», sagte WMC-Generalsekretär Pfarrer Dr. Ivan Abrahams.

Eine Stimme aus der Schweiz
Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) verurteilt die Aggression gegen die Ukraine aufs Schärfste. Der Angriff Russlands auf die Ukraine gefährdet den Frieden und die Sicherheit Europas und missachtet das Völkerrecht. Die Anstrengungen aller Beteiligten müssen unmittelbar in die Beendigung des Leidens und die Wiederherstellung von Frieden investiert werden. In dieser angespannten Lage gelten die Solidarität und die Gedanken zuallererst allen Menschen in der Ukraine, die unter den Kampfhandlungen und ihren Folgen zu leiden haben.

Die EKS begrüsst die klare Haltung des Bundesrats anlässlich der Pressekonferenz vom 28. Februar, dass die Schweiz die Menschen in der Ukraine und ihre osteuropäischen Partner nicht im Stich lasse. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen in die Schweiz einreisen können, auch wenn sie keinen Pass hätten. Die Reformierten Kirchen sind gewillt, für die Bewältigung von Flüchtlingsbewegungen den Bundesbehörden ihre Expertise und das Potenzial der Kirchgemeinden zur Verfügung zu stellen.