Eine Schweigeminute anlässlich eines traurigen Jahrestages
Vor einem Jahr, am 5. März 2020, verzeichnete die Schweiz ihren ersten Covid-19-Todesfall. Seitdem sind in der Schweiz fast 10’000 Menschen an dem Virus gestorben, oft in Einsamkeit, im Lärm der Maschinen auf einer Intensivstation, ohne sich von einer Lebensgefährtin, einem Lebensgefährten oder ihren Kindern verabschieden zu können. Hinzu kommt, dass die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie es den Familien oft nicht erlaubten, sich von ihrem geliebten Menschen so zu verabschieden, wie sie es in «normalen Zeiten» getan hätten, was es für die Zurückgebliebenen schwieriger macht, zu trauern.
Am 1. März teilte Guy Parmelin, Bundespräsident, in einem Tweet seine Absicht mit, den Opfern von Covid-19 und ihren Angehörigen zu gedenken. Innerhalb weniger Tage setzte sich seine Idee durch: Am Freitag, dem 5. März, ist die Schweizer Bevölkerung eingeladen, um 11.59 Uhr eine Schweigeminute einzulegen, zum Gedenken an die Verstorbenen, aber auch als Zeichen der «Dankbarkeit an alle, die für die Bewältigung der Krise persönliche Opfer erbracht haben». Die drei Landeskirchen werden anschliessend um 12 Uhr zum gemeinsamen Gedenken ihre Kirchenglocken läuten lassen.
«Die Schweigeminute soll nicht nur ein Moment der Trauer sein. Das Gedenken soll auch ein Zeichen setzen, um aus der bekundeten Solidarität, der Freundschaft und dem Trost Kraft zu schöpfen und nach vorne zu schauen. Denn nur so werden wir die gegenwärtige Krise meistern», so die Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, dessen Vorsteher BR Parmelin ist.
Ausführlichere Gedanken auf dem Blog von BR Guy Parmelin (auf Franz.)
In der Schweiz zählen die staatsrechtlich verfassten, beziehungsweise anerkannten Körperschaften der Evangelisch-reformierten Kirche, der Römisch-katholischen Kirche und der Christkatholischen Kirche zu den Landeskirchen.