Friedensgebet vom 24. Februar – Rückblick

Die Schweizer Kirchen organisierten eine ökumenische Gebetsfeier am 24. Februar 2023 im Berner Münster, auf den Tag genau ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine. Eingeladen waren neben Nationalratspräsident Martin Candinas auch Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Gemeinden in der Schweiz und alle, die sich nach Frieden sehnen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

La pasch da Diu ei cun nus tuts

Nach einem Friedensaufruf in fünf Sprachen begrüsste Rosa Grädel, Pfarrerin der Berner Münstergemeinde, die mehr als 500 Teilnehmenden, die trotz der Kinderfasnacht, der auf dem Platz vor der Kirche in vollem Gange war, den Weg zu dieser Feier gefunden hatten. «Wir haben beschlossen, diese Andacht von jeglichem parteipolitischen Ansatz und jeglicher politischen Dimension fernzuhalten. Wir wollen nur für den Frieden beten [und] für alle Opfer und alle Menschen, die unter dem Krieg leiden, in der Ukraine, in Russland und anderswo auf der Welt», so der Präsident der AGCK Schweiz, Abbé Pierre-Yves Maillard, welcher die Feier eröffnete. «Wir glauben, dass die Sehnsucht nach Frieden die einzige Haltung ist, in der es möglich ist, zu leben und zu hoffen. Weil wir wissen, dass Frieden die einzig lebenswerte Haltung in dieser Welt.»

Nationalratspräsident Martin Candinas wandte sich den Anwesenden: «Unsere [der Schweiz] Geschichte ist eine Geschichte von Frieden und Wohlstand. Ich sage das nicht mit Stolz, sondern mit unendlicher Dankbarkeit und grosser Demut. Mit derselben Demut wende ich mich heute im Namen der Bundesversammlung an all jene, die unter den Folgen des Krieges leiden, an die Familien, die den Verlust von Angehörigen betrauern, an jene, die schlaflose Nächte in Sorge und Angst verbringen, an jene, die von der Gewalt gezeichnet sind. Wir teilen Ihren Schmerz. Wir, die schon so lange von Kriegen verschont geblieben sind, können nur ahnen, wie gross Ihr Leid ist. Deshalb haben wir uns heute hier im Berner Münster versammelt. Wir wollen unsere Solidarität bekräftigen und Ihnen sagen: Sie sind nicht allein!»

Er wird unsere Füsse auf den Weg des Friedens lenken

Seit Monaten sehnen sich die Menschen nach Zeichen, die einen nahen Frieden verkünden. Und je länger der Krieg dauert, dest klarer wird es: Es wird viel brauchen, um zu heilen, um in der Ukraine wieder aufzubauen, was jetzt zerbricht und durch den Krieg zerstört wird. Nicht erst, wenn die Waffen schweigen, schon jetzt brauchen wir jene, die den Frieden suchen. Ihnen wollen wir zur Seite stehen, mit ihnen wollen wir wachen und beten. Was die Christinnen und Christen verbindet ist der Glaube an Jesus Christus, den von Gott geschenkten Friedensfürst. Sein Weg weist den Weg. Pfarrerin Rita Famos, die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz betont in ihrem Wort zum Tag ihren Glauben, dass das Gebet um Frieden nicht wirkungslos bleiben wird: «Denn das Gebet schafft Gemeinschaft, nährt den Glauben und führt ins Handeln. Immer wieder neu. Damit wir nicht müde werden, uns in der Nachfolge Christi für eine friedlichere Welt einzusetzen – bis er wiederkommt.» (zum Text)

Gerechtigkeit und Frieden küssen sich

Die zweistimmige Lesung von Psalm 85 mit den Anwesenden – ein Bittgesuch, das vor fast 3000 Jahren verfasst wurde – klingt an diesem 24. Februar, nach einem Jahr Krieg vor unserer Haustür, auf seltsam moderne Weise.

Der Psalmist bringt unsere Hoffnung und unser Streben nach Gerechtigkeit und Frieden perfekt zum Ausdruck: «Seine [Gott] Hilfe ist all denen nahe, die ihn ehren und ihm gehorchen; bald wohnt seine Herrlichkeit wieder in unserem Land. Dann kommen Güte und Treue zusammen, Gerechtigkeit und Frieden küssen einander. Die Treue spriesst aus der Erde hervor, und die Gerechtigkeit blickt vom Himmel herab.» (Ps 85, 10-12)

Pfarrer Jean-Claude Ziehli, Präsident des Dachverbands Schweizerische Evangelische Allianz – Réseau évangélique suisse führt die Gemeinde mit in die Fürbitten, die das Herzstück dieser Andacht bilden: «Wir wünschen uns, dass dein Friede wächst in dieser Welt, und scheitern immer wieder daran, ihm unsere Räume zu öffnen. Zusammen mit allen Boten des Friedens, inmitten unserer Ohnmacht und Trauer bitten wir: Gib uns deinen Frieden! (siehe Video, die Texte der Fürbitten können in mehreren Sprachen heruntergeladen werden, siehe rechte Spalte).

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

> Video in Overlay abspielen (Beispiel für Einbindung auf Teaser Startseite)

Das Friedensgebet muss uns jeden Tag begleiten!

Die Feier endet mit dem Lied «Dona nobis pacem», der von der gesamten Versammlung mit der tatkräftigen Unterstützung des Ensembles des Theologischen Seminars von St. Chrischona unter der Leitung von Susanne Hagen gesungen wird, und dem Segen. Aber das Friedensgebet endet nicht. Es muss uns jeden Tag begleiten, wenn wir nach Hause zurückkehren.

Bildergalerie

Kommunikation

Gebet (siehe Videobericht)

Weitere Gebete

Ressourcen

Ablauf Friedensgebet (pdf)
Vorschläge Symbolhandlung (pdf)
Impuls «Wort zum Tag» (pdf)
Wort zum Tag von Rita Famos (pdf)
Diverse Vorschläge für Gemeinden und Familien (pdf)

Lieder

Im Dunkel unsrer Nacht (Taizé) (pdf)
Bleibet hier und wachet mit (Taizé) (pdf)
Schweige und höre, neige deines Herzen (pdf)

Wir bitten für den Frieden (Mennonitisches Gesangbuch) (pdf)
Kyrie eleison, ukrainische Tradition (pdf)
Frieden, Frieden (Taizé) (pdf)
Dona nobis pacem (Taizé) (pdf)

Italiano

Una preghiera per la pace in Ucraina (pdf)
Intercessione (pdf)
Vieni Spirito della Pace, preghiera in 11 lingue (tra cui l’ucraino) (pdf)
Parola del giorno: impulso (pdf)
Svolgimento Preghiera 24.2 (pdf)

English

Let us pray for peace (pdf)

Legenden | Christian Merz, Fotograf

Von links nach rechts, der Reihe nach:
– P. Nazar Zatorskyy
– Einzug der Mitwirkenden
– Die Farben des Frieden
Die Erde im Holzkreuz steht für das Grab, das Licht für die Auferstehung
– Bischof Joseph Maria Bonnemain
– Nationalratspräsident Martin Candinas
– Stimmungsbild
– «Der HERR segne dich» (v.r.n.l. Jean-Luc Ziehli, Rita Famos, Joseph Bonnemain)
– Das Kreuz im Licht
– Abbé Pierre-Yves Maillard, Präsident AGCK.CH
– Das Vokalensemble des Theologischen Seminars St. Chrischona unter der leitung von Susanne Hagen (ganz links)

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden