Der Oecumenica Preis 2024 geht nach Zürich, Kreis 9
Seit nunmehr zwei Jahren feiern Jugendliche in der Stadt Zürich im «Praise9» zusammen Gottesdienst. Aus dem anfänglich nur als Idee vorhandenen Projekt zwischen der katholischen Pfarrei St. Konrad und dem Kirchenkreis neun der Reformierten Kirche Zürich, hat sich mittlerweile eine kleine, feste Gemeinde entwickelt, die sich stetig erweitert. Das Projekt «Praise9» wird mit dem Oecumenica Preis 2024 ausgezeichnet. Der Oecumenica Preis wurde von der AGCK Schweiz ins Leben gerufen und wurde zum 2. Mal anlässlich der Herbst-Plenarversammlung der AGCK Schweiz am 6. November in Langnau verliehen.
Eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von Abbé Pierre-Yves Maillard, Präsident der AGCK Schweiz, hatte sich mit den Projekten befasst, die sich um den diesjährigen Preis beworben hatten. Erfreut war die Jury, dass wiederum neun Projekte aus sieben Kantonen – drei aus der Westschweiz –vertreten waren. Stand im Jahr 2023 der kulturelle Aspekt im Vordergrund, so fokussiert der Preis 2024 auf kirchliches Leben. Die Jury begründet ihre Wahl des Projektes «Praise9» mit der Regelmässigkeit der Feier, den Adressaten (Jugendliche nach Konfirmation und Firmung) und dem klaren Bezug zur Charta Oecumenica.
«So dürfen wir jeweils einmal monatlich erleben, was es heisst, eins zu sein»
Umso mehr freut es die Trägerschaft des «Jugendgottesdienst Praise9» dies durch die Verleihung des diesjährigen Oecumenica-Preises gewürdigt zu finden. «Er ist uns zugleich Ansporn, weiterhin dranzubleiben, diese Einheit zu pflegen und bestenfalls durch den Einbezug weiterer Kirchen und Konfessionen zu erweitern – im Wissen darum, dass diese Einheit von uns nicht gemacht werden kann, sondern stets Geschenk von Gottes Gnade ist und bleibt.»
Der «Praise 9» hat sich seit seiner Entstehung dadurch ausgezeichnet, dass immer wieder auch Jugendlichen diesen besuchen, die den christlichen Glauben eher distanziert oder sogar gänzlich fernstehen. Die Grenzen der Konfessionen sind in der Feier des Glaubens nicht spürbar. Die Jugendlichen verstehen sich als eine christliche Gemeinschaft, nie wird nach der kirchlichen Herkunft der Teilnehmenden gefragt. Die Jugendlichen sind in der Gestaltung der Abende sowie der thematischen Ausrichtung sehr frei.
Der «Praise 9» ist für alle interessierten Jugendlichen offen. Dadurch, dass der Kreis 9 in der Stadt Zürich vielen Menschen unterschiedlichster Herkunft Heimat geworden ist, ist auch das Besucherfeld sehr bunt gemischt. Das Ziel ist es, immer gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern, der alle anspricht und mitnimmt.
Falls es Fragen während oder nach der gemeinsamen Feier gibt oder sonst das Bedürfnis da ist für ein theologisches oder ethisches Gespräch, steht allen Teilnehmenden der sogenannte «Tisch of Deep Talk» zur Verfügung. Zwei Theologinnen oder Theologen beleuchten die Fragen im Lichte des Evangeliums zusammen mit den Jugendlichen. Das Projekt ist noch im Aufbau. Geplant sind z.B. der gemeinsame Besuch von Jugendgottesdiensten in der Umgebung oder das Kennenlernen des Taizé-Gebets. Eine weitere Öffnung ist auch vorgesehen. Das freut die Jury des Oecumenica Preises.
Stand letztes Jahr der kulturelle Aspekt im Vordergrund, so fokussiert der Preis 2024 auf kirchliches Leben. Mit dem Preis möchte sie die Projektträger ermutigen, orthodoxe Jugendliche einzubinden. Die Jury möchte andere Städte/Kirchen ermutigen, ökumenische Angebote für Jugendliche zu entwickeln.
Der Oecumenica Preis
Der Oecumenica Preis wurde 2023 zum ersten Mal verliehen. Die AGCK Schweiz möchte damit Menschen, Projekte oder lokale Initiativen auszeichnen, die ein lebendiges und facettenreiches Bild der Ökumene vermitteln, denn Kirche – und Ökumene – werden zuerst auf lokaler oder kantonaler Ebene gelebt. Der Preis ist mit 1’000 Franken dotiert. Der Preis wird 2026 erneut ausgeschrieben.
Praise9, Porträt (pdf)
Medienmitteilung (pdf)